9. Gitarrenelektrik
© M. Zollner 2005
9-4
Der Höhenverlust beim Zurückdrehen des Volume-Potis kann abgeschwächt werden, wenn
zwischen Abgriff und CW-Anschlag des Volume-Potis ein
Überbrückungs-Kondensator
eingelötet wird (
Abb. 9.6
). Bei kleiner Lautstärke (zurückgedrehtes Volume-Poti) ist hiermit
eine stärkere Höhenanhebung erreichbar. Als die Telecaster 1967 ein 1-M
-Volume-Poti
bekam, entdeckte Fender offensichtlich auch die starke Klangänderung, die das Volume-Poti
verursachen kann, und spendierte einen derartigen Überbrückungs-Kondensator (1nF).
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9
10
kHz
20
-30
-25
-20
-15
-10
-5
0
5
10
dB
Stratocaster
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10
kHz
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-30
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Stratocaster
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10
kHz
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-30
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dB
Stratocaster
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10
kHz
20
-30
-25
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-5
0
5
10
dB
Jazzmaster
Abb. 9.6:
Stratocaster: Volume-Poti mit Überbrückungs-C; 150pF (l.o.), 1nF (r.o.), 1nF//100k
(l.u.).
Jazzmaster: 1nF//150 k
(r.u.). Alle Kurven mit 600-pF-Kabel und 1-M
-Verstärker.
Selektive Klangänderungen ermöglichen in die Gitarre eingebaute
LC-Filternetzwerke
. Ein
Beispiel zeigt
Abb. 9.7
: Bei einigen Gibson-Gitarren ist eine 8-H-Spule eingebaut, zu der mit
einem Drehschalter verschiedene Kondensatoren als sog. Saugkreis in Reihe schaltbar sind;
dieser LC-Schwingkreis liegt parallel zum Tonabnehmer und bedämpft einen schmalbandigen
Frequenzbereich. Große Begeisterung hat die damit erzielbare Klangbeeinflussung bei den
Gitarristen aber nicht hervorgerufen, die Nachfrage blieb gering.
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10
kHz
20
-50
-40
-30
-20
-10
0
dB
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4
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700 pF
Gibson
Vari-Tone
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10
kHz
20
-50
-40
-30
-20
-10
0
dB
10
Gibson
Vari-Tone
Abb. 9.7:
Vari-Tone-Filter der Gibson Lucille: Sechs Frequenzgänge, durch Drehschalter wählbar, Kabelkapa-
zität 700 pF (linkes Bild). Im rechten Bild wird die Kabelkapazität variiert: 330 pF, 680 pF, 1000 pF.